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HAU AB.
Ein kalter Schauer lief Kelsey über den Rücken. Sie schaute auf und blickte sich um.
Wenn du denkst, du hättest mir Angst eingejagt , rief sie mit fester Stimme, dann
liegst du falsch.
Sie stopfte die Puppe zurück in den Beutel, warf sie in die Mülltonne und schlug den
Deckel zu. Ihr Herz hämmerte wie wild. Würde sie nicht bloß wegen Stu hingehen, sie
hätte das Fest sausen lassen und sich stattdessen irgendeinen Film im Kino angesehen.
Kelsey traf um kurz nach sechs am verabredeten Treffpunkt ein. Der Spaziergang hatte
ihr gut getan, aber der Schreck steckte ihr trotzdem noch immer in den Gliedern. Stu
stand wie erwartet vor Millers Café. In seinem blauen Hawaiihemd, den weißen
Bermudashorts und den Badeschlappen an den Füßen sah er aus, als wäre er frisch aus
dem Karibikurlaub zurück.
Aloha , rief Kelsey ihm zu und setzte das fröhlichste Lächeln auf, das ihr gelingen
wollte.
Stu deutete schelmisch auf ihre Armreifen.
Kriegst du mit den Dingern Radio fünf rein? Ich hab die Sportnachrichten verpasst.
Sie hielt ihr Handgelenk ans Ohr und lauschte.
Die Richmond Braves haben verloren.
Stu grinste.
So ein Pech. Hey, da ist Mitch.
Sie schaute ein bisschen zu schnell über ihre Schulter und sah ihn in der Nähe der
Dixieland-Bühne stehen. Er trug seine Uniform und redete gerade mit Tammy Fox.
Mitch sah auf, und ihre Blicke trafen sich für einen Moment, bevor Kelsey sich wieder
Stu zuwandte.
Komm, lass uns rüber zu den Ständen gehen, ich bin gespannt, ob die selbst
gebackenen Kuchen noch so gut sind wie früher.
Stus Augen wanderten zwischen ihr und Mitch hin und her.
Du meinst rüber wie in weg von ihm, hm?
Die beiden liefen durch den Park auf die andere Seite des Festplatzes, wo sich
verschiedene Buden und Stände aneinander reihten.
Hey, Stu! rief einer der Händler und stand hinter seinem mit Blumentöpfen voll
gestellten Markttisch auf.
Grüß dich, Phil! Kelsey, ich bin gleich wieder da.
Kein Problem, geh nur , sagte sie unbeschwert.
Und lass mich mit der Meute allein.
Stu humpelte auf seinen Bekannten zu, während Kelsey langsam die Reihen mit den
Buden entlangschlenderte. Begleitet von der Musik der Band und dem Duft von
Zuckerwatte, betrachtete sie die angebotenen Waren und fand sich plötzlich vor einem
Tisch wieder, über dem ein Sonnenschirm mit der Aufschrift Wählt Mitch Garrett
aufgespannt war. Dahinter standen Tammy und Bill Fox.
Zu Anfang ihres ersten Jahres auf der Senior High School war Kelsey so dumm
gewesen, Bills Einladung ins Kino anzunehmen, und als sie sich danach geweigert hatte,
mit ihm zu schlafen, hatte er am nächsten Tag in der Schule herumerzählt, sie sei eine
Schlampe, die mit jedem sofort ins Bett gehe.
Mit etwas Glück könnte sie sich an ihnen vorbeimogeln. Sie drehte den Kopf zur Seite
und beschleunigte ihren Schritt.
Kelsey! krähte Tammy. Wie schön, dich wieder zu treffen.
Hi , sagte sie und hoffte, dies möge bereits das Ende des Gesprächs sein.
Tammy hielt ihr einen Flyer unter die Nase.
Ich nehme an, du wirst im November nicht mehr hier sein, wenn die Wahl stattfindet,
aber was soll s.
Kelsey besah sich das Pamphlet in ihrer Hand. In der Mitte prangte ein Bild von Mitch
und darüber ein wenig origineller Wahlslogan.
Danke schön.
Gutes Foto von ihm, was? sagte Bill stolz. Das hab ich gemacht.
Wirklich? Ja, es ist & großartig.
Auf dem unscharfen Schnappschuss sah Mitch aus wie ein Gefangener, der darauf
wartete, in der nächsten Minute exekutiert zu werden.
Bills Blick streifte über ihren Körper.
Ich muss schon sagen, Kelsey, du siehst auch großartig aus.
Tammy schienen die lobenden Worte ihres Mannes sauer aufzustoßen.
Besitzergreifend legte sie einen Arm um seine Hüfte.
Nun musst du mir aber verraten, was dich hierher führt, Kelsey. Ich meine, es muss
doch langweilig für dich sein, so ein Fest, wo nur lauter Familien hingehen.
Kelsey ist heute Gast meiner Familie.
Tammys hinterhältiges Lächeln verschwand schlagartig.
Kelsey starrte Mitch an. Wo war er denn jetzt plötzlich hergekommen? Egal. Sie spielte
mit.
Ja, das letzte Mal, dass ich bei den Garretts zu Besuch war, ist schon eine halbe
Ewigkeit her , bestätigte sie. Wir haben uns ja so viel zu erzählen.
Tammy sah sie mit einem Blick an, der hätte töten können, aber ihr Mund formte ein
zuckersüßes Lächeln.
Ja, dann & wünsche ich euch viel Spaß, ihr beiden.
Ohne ein weiteres Wort, wütend darüber, wie sie sich hatte auf dieses Familienfest
verirren können, machte Kelsey auf dem Absatz kehrt und stapfte davon. Mitch holte sie
ein und ging neben ihr her.
Du siehst aus, als würdest du gleich platzen , stellte er belustigt fest.
Könnte ich auch.
Falsche Richtung.
Was?
Meine Familie ist da drüben.
Dann läufst du am besten schnell hin, ehe die Hamburger verbrannt sind.
Ich dachte, du kommst mit.
Kelsey blieb vor einem Softeis-Wagen stehen und verschränkte die Arme vor der Brust.
Hör mal, ich weiß es zu schätzen, dass du mich vor Tammy Trampeltier und ihrem
liebenswürdigen Ehegatten gerettet hast, aber diese Familiensache ist nichts für mich.
Wieso bist du dann überhaupt hier?
Keine Ahnung. Stu brauchte ein bisschen Aufmunterung. Sie entdeckte ihren Freund
inmitten eines kleinen Grüppchens, das sich neben der Band eingefunden hatte. Singend
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