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sie vor allem anderem erst einmal sich selbst wiederfinden mußte. Sie
brauchte einen Beruf, der sie in die Lage versetzte, auf eigenen Beinen zu
stehen, und dafür war es in allererster Linie vordringlich, daß sie nach
Boston zurückging, um ihr Studium abzuschließen.
Und dennoch ahnte sie, daß sie mit ihrem Fortgang von hier etwas
Unersetzliches verlieren würde. Was sollte sie bloß tun?
 Ich ... ich will mir jetzt Lance ansehen , sagte sie schließlich, weil sie
spürte, daß sie gleich anfangen würde zu weinen, wenn sie nicht sofort
etwas unternahm.
 Wir müssen miteinander reden. Es war lange nach Mitternacht, als
Jericho klopfte. Catherine hatte bereits geschlafen und öffnete ihm nun,
nur mit einem kurzen T-Shirt bekleidet, schlaftrunken die Tür.
 Reden? Jetzt? Weißt du eigentlich, wie spät es ist?
Jericho fuhr sich mit der Hand übers Kinn.  Ich hab es nicht früher
geschafft. Hatte eine Menge zu tun. Komm, laß uns noch ein bißchen
draußen sitzen.
Er nahm sie bei der Hand und führte sie zu einem kleinen Hügel
jenseits des Parkplatzes. Groß und mächtig ragte der Beautiful Mountain
auf. Catherine blieb stehen und schlang fröstelnd die Arme um ihre
Schultern.
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 Es ist kalt. Warum gehen wir nicht rein?
 Weil ich denke, daß wir hier draußen reden sollten. Er zog seine Jacke
aus und hielt sie ihr hin.  Hier, zieh sie an. Dann wird dir gleich
wärmer werden.
Catherine nahm sie entgegen und schlüpfte hinein. Dann setzte sie sich
neben ihn auf den Boden. Ihr Herz begann schneller zu schlagen, und
plötzlich wurde ihr die Kehle eng. Was hatte er ihr zu sagen?
Nun deutete er auf den Beautiful Mountain, dessen Kuppe
schneebedeckt war.  Dort oben bin ich aufgewachsen. Schätze, das
habe ich dir noch nicht erzählt, oder?
Plötzlich spürte sie, wie ein Gefühl tiefen Friedens sie durchströmte.
Jericho sah sie an.  Dieses rauhe, zerklüftete Land zwischen den
vier Navajo-Bergen ist uralt und heilig. Hier geschehen Dinge, die
man nicht mit dem Verstand erfassen kann und die sonst nirgendwo
geschehen. Wer hier überleben will, muß sein Herz ganz weit öffnen
und wieder unschuldig werden wie ein Kind. Er muß versuchen, die
Menschen, die geprägt sind von ihrer Geschichte und von ihrem
Glauben, zu verstehen.
Ein Schauer, erst heiß, dann kalt, rieselte ihr den Rücken hinunter.
 Wir waren nicht offen zueinander , fuhr er fort.
 Nein , brachte sie mühsam heraus.
 Und dennoch gibt es zwischen uns eine Anziehungskraft, die so
elementar ist wie die Luft, die wir atmen. Eine Anziehungskraft, die
jenseits des Verstandes liegt...
Sie hielt den Atem an.
 Vielleicht könnte sie Bestand haben , fuhr er fort,  wenn wir nicht
versuchten, sie mit hinauszunehmen in eine Welt, in der
Nüchternheit, Gewinnstreben und Bürokratie tonangebend sind. Aber
das ist für dich nicht vorstellbar, habe ich recht?
Ihre Kehle war plötzlich, wie zugeschnürt. Sie konnte nicht antworten.
 Das habe ich mir gedacht. Seine Stimme hatte plötzlich einen harten
metallischen Klang bekommen. Sie ahnte, weshalb. Er. wappnete sich
gegen den Schmerz. Den gleichen Schmerz, der auch sie im selben
Moment anfiel wie ein wildes Tier.  Wohin wirst du gehen? fragte er
schließlich.
 Nach Boston , flüsterte sie.  Ich muß noch ein paar Prüfungen
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ablegen. Und danach ... ich weiß einfach nicht , schloß sie und zuckte
hilflos die Schultern.
 Vielleicht kommst du ja wieder hierher zurück. Nun war es heraus.
Deutlicher hätte er seine Sehnsucht nicht in Worte kleiden können.
Und was soll ich hier? schoß es ihr verzweifelt durch den Kopf.
 Möchtest du das denn?
Er warf ihr einen vernichtenden Blick zu.  Das weißt du doch ganz
genau, Katzenauge.
Ja, natürlich. Irgendwie hatte sie es schon seit einiger Zeit gewußt.
Sie hatte es nur nicht wahrhaben wollen. Vielleicht weil es ihr eine
Entscheidung abforderte, der sie sich nicht gewachsen fühlte.
 Du hast gesagt... sie schluckte.  daß dieser Berg heilig ist.
Schwermütig starrte er auf den Beautiful Mountain.  Ja. Er markiert
eine der Grenzen unseres Landes. Wir sind der einzige Stamm in
ganz Amerika, der das Glück hat, auf seinem angestammten Grund und
Boden leben zu können. Wir haben zwar in den Schlachten mit dem
Weißen Mann in den letzten zweihundert Jahren viele Gebietsverluste
hinnehmen müssen, aber das Kernstück unseres Landes konnten wir
verteidigen.
 Dann liebe mich hier, Jericho. Bitte. Liebe mich hier am Fuß des
Beautiful Mountain.
Er wandte ihr den Blick zu, und in seinen Augen loderte ein Feuer, das
sie zu verzehren drohte.  Ich dachte, dir wäre kalt.
 Wenn du mich liebst, wird mir gleich warm werden. Sie seufzte und
blickte sehnsüchtig auf den Berg.  Vielleicht geschieht ja etwas ganz
Besonders, etwas Magisches, ein Wunder, das nur hier geschehen
kann , flüsterte sie.
Plötzlich schlang sie die Arme um ihn und preßte sich leidenschaftlich
an ihn. Als er in ihre Augen sah, die weich im Mondlicht
schimmerten, machte er eine Entdeckung, die ihm einen schmerzhaften
Stich versetzte. Sie glaubte nicht wirklich in diesem Moment. Sie
wollte glauben, unbedingt und unter allen Umständen, sie sehnte
sich mit jeder Faser ihres Herzens danach und mit einer
Leidenschaftlichkeit, die ihn, fast den Atem raubte.
Ja, sie wartete auf ein Wunder, auf einen Fingerzeig Gottes, der ihr
einen Weg weisen sollte, wie sie bei ihm bleiben könnte, ohne sich
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selbst aufzugeben.
Er fuhr mit der Hand unter seine Jacke, die noch immer um ihre
Schultern lag, und lachte rauh. Kein Wunder, daß sie fror. Trug sie
doch nur dieses T-Shirt, und ihre Beine waren nackt.
Sie war bereit, so viel von sich zu geben. Plötzlich erkannte
Jericho, daß es ihre große Hingabefähigkeit gewesen war, die es Victor
ermöglicht hatte, sie zu überreden, ihr Studium an den Nagel zu
hängen.
Er drückte sie sacht zu Boden und wollte sich auf sie legen, um sie zu
wärmen, aber sie stemmte ihn mit den Händen weg.
 Nein , flüsterte sie.
Worauf wollte sie hinaus? Doch einen Augenblick später verstand
er, und sein Mund wurde trocken. Mit bebenden Fingern streifte sie
ihm sein Hemd über die Schultern, und nachdem sie ihm seine Hose
geöffnet und nach unten geschoben hatte, bedeutete sie ihm, sich auf
den Rücken zu legen.
Nun kniete sie sich zwischen seine gespreizten Beine und
beugte sich über ihn. Dabei preßte sie sich so an ihn, daß er ihre
vor Erregung hart gewordenen Knospen durch das T-Shirt hindurch
spüren konnte. Zart streiften ihre Lippen über seine Brust, seinen Bauch,
wobei sich ihre Finger fest um seinen samtigen, hoch aufgerichteten
Schaft schlossen und begannen, ihn süßesten Folterqualen
auszusetzen. Ihr heißer Atem drohte, seine Haut fast zu versengen.
Das keuchende Stöhnen, das sich Jerichos Brust entrang, feuerte sie
an und veranlaßte sie, ihre Bemühungen zu verstärken. Nun beugte
sie sich über ihn, küßte und liebkoste ihn, bis sie schließlich die Lippen
öffnete, um ihn in sich aufzunehmen.
Was nun folgte, raubte Jericho vollends den Verstand, er versuchte mit
aller Kraft zu widerstehen, haßte es und genoß das Gefühl des
Ausgeliefertseins in ein und demselben Moment gleichermaßen, haßte [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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